St. Johann, Basel | 2. Preis

Die städtebauliche Setzung entlang der Gleise führt die vorhandene, industriell geprägte Bebauung weiter. Die längliche Form wird durch eine gemeinschaftliche Terrasse unterbrochen, die den Blick vom Gemeinschaftsgarten auf die Gleise freigibt. Ein leichter Versatz der beiden, durch die Terrasse getrennten Baukörper gliedert die schmale Strasse dezent in verschiedene Sequenzen, bricht die Tiefe und schafft einen menschlichen Massstab im langen Strassenraum.

Mit seiner Stellung zwischen Gleisfeld und Strasse ist das Privatgebäude Teil des öffentlichen Raumes, den es massgebend mitgestaltet. Die offene Laubengangerschliessung teilt das einziehende Leben mit dem öffentlichen Raum und belebt diesen: statt toter Eingänge und leerer Fenster ist das Kommen und Gehen der Bewohner, der beiläufige Schwatz auf der Treppe, das selbst gestaltete Willkommensschild an der eigenen Eingangstür Teil des Strassenlebens. Die Adresse bildet eine offene Kolonnade im Erdgeschoss, welche durch wenige Stufen vom Strassenraum abgehoben wird.

Im Innern reihen sich Raumachsen aneinander, deren Wiederholung einen ausgesprochen hohen Vorfertigungsgrad ermöglichen. Dabei sind die Raumschichten so gegeneinander verschoben, dass alternierend gemütliche, halb eingezogene Balkone Richtung Gleise und kleinere, private Eingangsbereiche entlang der Laubengänge entstehen. Die Balkone und Laubengänge, welche über die ganze Länge des Gebäudes greifen, halten das versetzte Volumen zusammen und geben dem Projekt mit ihren sichtbaren Stahlkonstruktion eine kühle Eleganz als Reminiszenz an die industrielle Vergangenheit.

Auftraggeber SBB, vertreten durch Division SBB Immobilien  
Verfahren Gesamtleistungswettbewerb  
Jahr 2019  
Status 2. Preis